- Material: Messing vergoldet/versilbert
- Größe: 64 mm x 40 mm
- Gewicht: 28,4 g
Freikorps Lützow Bewährungsbzeichen
Das Bewährungsabzeichen des Freikorps Lützow wurde wahrscheinlich vor der Auflösung des Freikorps durch dessen Kommandant Major von Lützow gestiftet. Voraussetzung für die Verleihung war eine mindestens 6 monatige Zugehörigkeit zum Freikorps Lützow. Eine Verleihungsurkunde ist nicht bekannt. Die Auszeichnung wurde aber mit Verleihungsnummer im Militärpass eingetragen. Als Hersteller der Verleihungsstücke gilt Godet aus Berlin. Bei Verleihungsstücken ist auf der Krone die Matrikelnummer eingeschlagen. Es kommen aber auch Abzeichen ohne Nummer und Herstellerbezeichnung vor. Bekannt sind auch abweichende Abzeichen in Zink oder durchbrochen. Ob die Abzeichen ohne Verleihungsnummer Zweitstücke bzw. Nachkaufstücke sind muss offen bleiben. Es wurden verhältnismäßig viele Abzeichen verliehen. Das hier vorgestellte Abzeichen hat bereits die Matrikelnummer 592. Das Freikorps Lützow wurde am 18. Januar durch Major Hans von Lützow, Hauptmann Erich von Bibow und Leutnant Walter Dehn in Berlin aufgestellt. Hauptsächlich rekrutierte es sich aus dem Infanterieregiment von Lützow 1. Rheinische Nr. 25. Das Freikorps bestand in voller Größe aus 75 Offizieren, 244 Unteroffizieren und über 1000 Mann, hauptsächlich Jäger. Zur Einheit gehörten eine Geschützbatterie, ein Nachrichtentrupp, eine Kraftwagenstaffel, Pioniere sowie Minen-und Flammenwerfer. Zum Einsatz kam das Freikorps zuerst bei dem Märzkämpfen in Berlin zwischen 3. und 16. März 1919 gegen die aufständischen Arbeiter im Generalstreik. Die Straßenkämpfe forderten über 1200 Tote auf Seiten der Arbeiter die den Generalstreik bereits am 8. März beendeten. Die Kämpfe endeten aber erst am 16. März nach der Aufhebung des Schießbefehls durch Noske. Danach war das Freikorps in Braunschweig und München bei der Niederschlagung der Räteherrschaft beteiligt. Am 1. Dezember 1919 wurde das Freikorps das Reichswehr-Jäger-Bataillon 30 in der vorläufigen Reichswehr. Im Jahr 1920 wurde es ins Ruhrgebiet verlegt. Bei Kämpfen in Remscheid gegen die Rote Ruhrarmee wurde erlitt die Truppe hohe Verluste, wurde teilweise durch die Rote Armee gefangen genommen oder auf englisch besetztem Gebiet interniert. Nach der Freilassung erfolgte im April 1920 die Auflösung. Als weitere Auszeichnung ist auch ein Ehrenkreuz des Freikorps bekannt zu dem es keine weiteren Informationen gibt. Zum Bewährungsabzeichen gibt es keine konkreten Verleihungszahlen. Von der ungefähren Truppenstärke von ca. 1400 Mann sollten mindestens über die Hälfte empfangsberechtigt gewesen sein.
Hochovales, geprägtes Abzeichen aus Messing. Rand und Teile der Vorderseite sind vergoldet. Das Mittelfeld versilbert. Die Rückseite ist glatt und vergoldet mit senkrechter Anstecknadel mit Gegenhaken.
Vorderseite:
- Der erhöhte, vergoldete Rand wird aus einem Lorbeerkranz gebildet.
- Dieser wird unten durch einen goldenen Gardestern und oben durch eine goldene Krone mit 7 Kugeln abgeschlossen.
- Das Mittelfeld ist versilbert. Oben unter der Krone der goldene, verzierte Buchstabe – L -.
- Mittig ein erhöhtes, plastisch dargestelltes Jagdhorn das rechts den goldenen Rand überlagert und ein wenig darüber hinaus ragt.
- Das Mundstück ist links. Mittig ist das Horn 4-mal umwickelt, links 2-mal mit 2 nach unten hängenden Troddeln.
- Im Hintergrund verschiedene Nadelholzzweige.
Rückseite:
- Glatt und vergoldet. Senkrecht eine Anstecknadel an einfachem Scharnier und Gegenhaken.
- Links am Rand der Hersteller – GODET – , – BERLIN -.
- Auf der Krone über dem Scharnier die Matrikelnummer – 592 -.
.