- Material: Silber vergoldet
- Größe: 52 mm x 46 mm
- Gewicht: 39,3 g
Württemberger Freiwilligen-Abteilung Haas Bewährungsabzeichen der Fliegerabteilung
Dieses Bewährungs-und Erinnerungsabzeichen wurde wohl 1919, nach den Befreiungskämpfen in München, durch den Oberkommandierenden der Württembergischen Freiwilligenabteilung Haas, Generalmajor Otto Haas, für die Fliegerabteilung gestiftet. Ab dem 4. Mai nahm das Freikorps an der Niederschlagung der Räterepublik in München teil.
Das Freikorps wurde ab Februar 1919 auf dem Truppenübungsplatz in Münsingen aufgestellt. Es sollte vorrangig im Grenzschutz Ost eingesetzt werden. Als Oberkommandierender wurde Generalmajor Otto Haas eingesetzt, deren Namen das Freikorps dann trug. Gegliedert war das Freikorps in Stab, 2 Regimenter, eine Nachrichtenabteilung, eine Fuhrparkkolonne und ein in Münsingen stationiertes Ersatsdepot. Die in Böblingen stationierte Fliegerabteilung trat dem Freikorps bei. Die Stärke betrug im Juni 1919 ca. 3000 Mann.
Als Erkennungszeichen trugen die Mitglieder ab März 1919 ein Eichenlaubabzeichen auf dem Kragenspiegel.
Das 1. Regiment wurde unter Major (später Oberstleutnant) Freiherr Seutter von Loetzen ab April 1919 in Bayern eingesetzt. Zu einer Verlegung in die Ostgebiete kam es nicht mehr da die Aufstellung des Freikorps zu lange dauerte.
Das 1. Regiment, auch Detachment Seutter genannt, kämpfte ab 28. April bei der Befreiung Augsburgs und ab 4. Mai bei der Niederschlagung der Räterepublik in München. Die Fliegerabteilung des Freikorps Haas war auch daran beteiligt.
Das 1. Regiment bestand zu der Zeit aus 90 Offizieren, 2442 Unteroffiziere und Mannschaften, 722 Pferde und 174 Fahrzeuge. Für die Befreiung Augsburgs wurde an die ca. 1500 beteiligten Kämpfer ein „Erinnerungsblatt“ zum Andenken an die Befreiung verliehen. Das 2. Regiment sollte unter Oberst Schäfer aufgestellt werden. Dazu kam es jedoch nicht mehr. Es wurde nur ein Aufstellungsstab unter Major Woltmann gebildet. Nach dem Friedensvertrag im Juni 1919 wurde das Freikorps aufgelöst und Teile in die Reichswehr-Brigade 13 überführt. Offiziell bestand das 1. Württemberger Freiwilligen Regiment in Münsingen bis zum 31. Mai 1919. Die Württemberger Reichswehr-Brigade 13 wurde ebenfalls durch Generalmajor Haas geführt. Diese bestand hauptsächlich aus den Schützenregimentern 25 Stuttgart und 26 Ulm. Das 1. Regiment unter Seutter wurde das Württemberger Jäger Bataillon, später Bestandteil des 26. Reichswehr Schützenregimentes in Ulm.
Das hier vorgestellte Ehrenzeichen ist sehr selten. Neben der Vollprägung werden auch hohl geprägte Stücke angeboten. Ob diese als Bedarfsstücke hergestellt wurden oder aus Gewichtsgründen muss offen bleiben.
Hochovales Abzeichen aus vergoldetem Silber. Die Rückseite mit senkrechter Anstecknadel mit Gegenhaken.
Vorderseite:
- Der Rand wird aus einem breiten Lorbeerkranz mit Früchten gebildet.
- Dieser ist oben und unten gebunden und besteht aus 8 Blattgruppen links und rechts.
- Dazwischen 7 mal 2 Früchte. Im vertieften Mittelfeld, oben die 2 Türme der Münchener Frauenkirche.
- Der Hintergrund im oberen Teil hinter den Türmen ist fein punktiert.
- Im unteren Teil die erhöhte 2-zeilige Schrift in Fraktur – München -/- 1919 -.
- Der Hintergrund ist glatt.
Rückseite:
- Glatt und vergoldet mit senkrechter Anstecknadel mit Gegenhaken.