- Material: Buntmetall versilbert, Emaille
- Größe: 40 mm, Mutter 20,5 mm
- Gewicht: 15 g
Ehrenkreuz der Baltischen Landeswehr mit Schwert
Das Ehrenkreuz der Baltischen Landeswehr wurde 1920 gestiftet. Das Ehrenzeichen wurde mit und ohne stehendes Schwert an ehemalige Angehörige der Baltischen Landeswehr verliehen. Auszugehen ist davon dass Frontkämpfer das Kreuz mit Schwert erhielten. Verliehen wurde das Kreuz mit einer Urkunde auf der unten die Verleihungsnummer vermerkt ist. Die Verleihungszahlen liegen mit Schwert bei ca.3200 und ohne Schwert bei ca. 1600 Stück.
Die Baltische Landeswehr wurde auf Anordnung des Regierungsrates des baltischen Herzogtums am 8. November 1918 in Lettland gegründet. Die Anordnung wurde am 11. November 1918 durch Generalleutnant G. von Katen unterzeichnet. Die Landeswehr unterstand der deutschen Besatzungsmacht. Besoldung und Bewaffnung wurde bis Juli 1919 ebenfalls durch das Deutsche Reich übernommen. Die Baltische Landeswehr kämpfte im Baltikum um die Befreiung von der Roten Armee die 1919 Riga besetzte. Unter den Kämpfern waren auch zahlreiche balten-deutsche Freiwillige. Die Baltendeutsche in der deutschen Armee wurden der Landeswehr überstellt. Weitere Freiwillige wurden im Deutschen Reich angeworben. Diese sollten durch Vertrag mit der Regierung Ulmanis die lettische Staatsbürgerschaft und Siedlungsland bekommen. Im Mai 1919 war die Stärke der Baltischen Landeswehr auf ca. 6.100 Mann angewachsen. Kommandeur war Major Alfred Fletscher. Ab Februar 1919 unterstand die Landeswehr dem VI. Reserve-Korps unter Rüdiger von der Goltz. Am 22. Mai gelang die Befreiung Rigas. Nach der Schlacht bei Cesis gegen die Esten und dem Waffenstilstandsvertrag von Strasdenhof vom 3. Juli wurde bestimmt dass die Landeswehr dem Lettischen Oberkommando unterstellt wird. Die freiwilligen Reichsdeutschen mussten den Verband verlassen. Ebenfalls verließen die lettische Brigade, Oberst Balodis, und die Abteilung Lieven die Baltische Landeswehr. Nach Kämpfen an der sowjetischen Front bis 1920 wurde die Landeswehr am 1. April 1920 in das lettische 13. Tuckumschen Infanterieregiment umgebildet und damit aufgelöst.
Die verliehenen Ehrenkreuze wurden mit Schraubscheibe gefertigt. Diese tragen auf dem unteren Kreuzarm eingraviert die Verleihungsnummer. Bei Kreuzen mit Hersteller ist dieser auf der Schraubscheibe oder als Abkürzung auf dem unteren Kreuzarm zu finden. Bekannte Hersteller waren: MAKSL.GRAVES.JEST J.EDELHAUS RIGA, W. LAMPE LÜBECK auch mit Abkürzung WL und Silberstempel, W. MÜLLER POSEN. Schraubscheiben ohne Hersteller sind auch bekannt. Größe und Form der Muttern, mit und ohne Gegenplatte, variieren stark. Die Kreuze schwanken in der Größe zwischen 41 und 40 mm. Mitte der 20iger bis 30iger Jahre wurde auch Kreuze mit Anstecknadel gefertigt. Exemplare aus Silber sind wohl privat beschaffte Stücke. Bekannt sind auch Stücke von Godet, Berlin. Es wurden auch Miniaturen bzw. Halbgrößen gefertigt. Diese habe eine Größe zwischen 18 und 22 mm. Bekannt sind solche Stücke mit Öse, Nadel und Schraubscheibe.
Versilbertes Kreuz aus Buntmetall. Die Kreuzarme der Vorderseite sind emailliert. Mittig aufgelegt ein Schild mit stehendem Schwert dahinter. Die Rückseite glatt und versilbert mittig ein Gewindestift und Schraubscheibe.
Vorderseite:
- Die Kreuzarme sind silbern bordiert. Anschließend ein breiter hellblau emaillierter Rand.
- Die Innenseiten der Kreuzarme sind weiß emailliert und zum Rand durch eine schmale Linie abgegrenzt.
- Mittig aufgelegt ein spitzer, silberner Schild mit schwarz emailliertem Kreuz.
- Hinter dem Schild mittig ein senkrecht stehendes Schwert. Der Griff liegt auf den oberen Kreuzarm.
- Die Klinge liegt auf dem unteren Kreuzarm.
Rückseite:
- Glatt und versilbert. Mittig aufgebracht ein Gewindestift.
- Auf dem unteren Kreuzarm die eingravierte Verleihungsnummer – 3129 -.
- Die Schraubscheibe ohne Hersteller mit aufgebogenen Seitenenden.