1872 durch König Wilhelm I. (2.Form)
2.Form 1872 – 1888
3.Form 1888 – 1889
4.Form 1889 – 1918
- Material: Silber
- Größe: 41,5 mm
- Gewicht: ca. 24,5 g (2.Form)
Das große Militärwaisenhaus in Potsdam wurde durch König Friedrich Wilhelm I. 1724 gegründet. Anlass waren die zahlreichen Verluste im spanischen Erbfolgekrieg. Dieses Waisenhaus diente als Erziehungs- und Ausbildungsstätte für Soldatenkinder und Militärwaisen. Ziel war es anfangs die Kinder vor Verwahrlosung zu schützen und ihnen eine Schulausbildung bzw. einen Beruf zu ermöglichen. Die Kinder waren zwischen 6 und 16 Jahren alt. Unter christlicher Leitung wurden sie in Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet. Zur Versorgung mit Nahrungsmitteln diente das Krongut Bornstedt. Um 1740 wurde das Waisenhaus vergrößert und die Ausbildung rückte immer mehr ins Abseits. Die Kinder wurden mehr und mehr zu billigen Arbeitskräften z.B. in der größten Tuch und Zeugmanufaktur oder sogar im Bergwerk in Bad Freienwalde. Zu dieser Zeit lebten ca. 1400 Jungs und 155 Mädchen im Waisenhaus. Die Führung war streng militärisch.
Für die Bediensteten der Waisenhäuser in Potsdam und Pretzsch wurde erstmals 1859 eine Prämienmedaille für Fleiß und gute Führung gestiftet. In der Zeit bis 1889 kamen 4 Formen der Medaille zur Verleihung. Die 1.Form ohne Porträt des Stifters. Die Vorderseite gleicht der Rückseite der späteren Formen. Auf der Rückseite eine Trägergravur. Die 2. Form(hier gezeigt) von 1872 erstmals mit dem Poträt des Stifters Wilhelm I. auf der Vorderseite. Die ersten beiden Formen wurden vom Stempelschneider Schnitzspahn gefertigt. Die 3.Form von 1888 und die 4.Form von 1889 zeigen auf der Vorderseite Wilhelm II. Die 3.Form stammt vom Stempelschneider Otto Schultz die 4. Form von Emil Weigand.
Runde Medaille aus Silber mit Rand. (Nicht tragbar)
Vorderseite:
Rückseite: