9. September 1896 selbstständiger Orden
- Material: Silber, Silber vergoldet, Emaille
- Größe: 89 mm, Medaillon 34,5 mm, Schwerter 75 x 3,5 mm
- Gewicht: 70,95 g
4300 – 4500 € in Silber, Silber vergoldet
Der Orden Berthold des Ersten wurde 1877, anlässlich des 25. Regierungsjubiläums des Großherzogs Friedrich I., durch den Großherzog als „Orden Bertholds I. vom Zähringer Löwen“ am 29. April 1877 gestiftet. Er war die höchste Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen. Der Orden sollte an Berthold I. (1024-1078) erinnern, der als Stammvater des Geschlechts der Zähringer Herzöge galt. Dieser war Herzog von Kärnten. Erst Berthold II. (1078-1111) war erster Herzog von Zähringen. Der Orden Berthold I. wurden dann, anlässlich des 70. Geburtstages Friedrich I., zum selbstständigen Orden und verlor den Zusatz vom Zähringer Löwen. Die Statuten ergingen am 9. September 1896. Der Orden wurde vierklassig und bestand fortan aus dem Großkreuz, Kommandeur 1. und 2. Klasse sowie Ritter. Verliehen wurde der Orden ohne Rücksicht auf den Stand und Geburt für treue Dienste und als Merkmal besonderer Anerkennung und des Wohlwollens. Der jeweils regierende Herzog war Großmeister des Ordens. Um den Orden konnte nicht nachgesucht (beantragt) werden. Für ausgezeichnetes Verhalten vor dem Feind konnten allen Klassen mit Schwertern verliehen werden. Die Verleihung begann mit dem Ritterkreuz. Bei Höherstufung und Tod des Beliehenen war der Orden rückgabepflichtig. Die jeweils niedere Klasse mit Schwertern wurde bei Erlangung einer höheren Klasse ohne Schwerter weiter getragen. Der hier gezeigte Bruststern mit Schwertern gehört zum Kommandeur 1. Klasse mit Schwertern. Der Kommandeur 2. Klasse wurde ohne Bruststern verliehen. Als Produzent der Sterne ist Ludwig Bertsch aus Karlsruhe bekannt. Das Kommandeurkreuz mit Schwertern ist insgesamt 12 mal im 1. Weltkrieg verliehen worden. Wie viele davon als 1. Klasse, mit Bruststern, verliehen wurden ist mir nicht bekannt.
Vierstrahliger Bruststern aus Silber. Zwischen den vier Hauptstrahlen jeweils 9 gleichmäßig abgestufte Zwischenstrahlen. Die Einzelstrahlen sind seitlich mit schmalen Linien eingefasst. Mittig auf der Vorderseite aufgelegt ein rundes, goldenes und emailliertes Medaillon (34,5 mm). Hinter dem Medaillon gekreuzt 2 antike, goldene Schwerter mit floral gestalteten Parierstangen. Die Rückseite glatt silbern mit mittiger, runder Abdeckplatte und senkrechter Anstecknadel mit Gegenhaken. Diagonal 4 Nieten sichtbar (Befestigung der Schwerter).
Vorderseite:
Rückseite:
Bilder von www.Militariasammlung.de