11. Februar 1856 Stiftung der Schwerter
21. Oktober 1918 Stiftung der Lorbeerzweige
- Material: Gold, Silber vergoldet, Emaille
- Größe: Kreuz 85 x 53 mm, Krone 33 x 27 mm
- Gewicht: ca. 35 g in Gold (Kreuz ohne Schwerter und Lorbeer)
Der hier gezeigte Oldenburger Haus-und Verdienstorden Großkomturkreuz mit Schwertern und Lorbeer ist einer der bedeutendsten und seltensten Militärverdienstorden die im 1. Weltkrieg verliehen wurden. Das Lorbeerlaub wurde erst am 21.Oktober 1918 durch Großherzog Friedrich August als höchste militärische Auszeichnung gestiftet. Er wurde nur für ganz besonders hervorragende Verdienste verliehen. Die Verleihung der Schwerter setzte bereits den Besitz des Eisernen Kreuzes 1. Klasse und eines preußischen Schwerterordens oder Pour le Merite voraus. Außerdem musste der Beliehene Oldenburger sein und in einem oldenburger Truppenteil dienen. Für die Lorbeerzweige war dann der Orden Pour le Merite zwingend Voraussetzung. Die Kreuze für Großkomture waren größer 85 mm x 53 mm, die Komturkreuze maßen 67 mm x 41 mm. Das gezeigte Kreuz wurde als Komturkreuz mit Schwertern und Lorbeerlaub verliehen, hat aber die Maße eines Großkomturkreuzes. Das goldene Kreuz wurde durch den Hofjuwelier Knauer mit den Silber vergoldeten Schwertern und den ebenfalls aus vergoldetem Silber bestehenden und emaillierten Lorbeerzweigen versehen. Das Großkomturkreuz mit Schwertern und Lorbeerzweigen wurde nur 1 mal 1919 an Generalmajor von Lettow-Vorbeck verliehen. Das Komturkreuz mit Schwertern und Lorbeerzweigen wurde nur 2 mal, an Oberst Freiherr von Ledebour und Oberst Wilhelm Heye, verliehen. Ob diese besondere Auszeichnung auch für Komture beabsichtigt in der Größe für Großkomture gefertigt wurde muss offen bleiben. Großkomture trugen zur Unterscheidung neben dem Ordenskreuz zusätzlich einen Ordensstern.
Großherzog Paul Friedrich August stiftete den Haus-und Verdienstorden am 27.November 1838. Er sollte an die 25 jährige Wiederkehr seines Vaters erinnern. Die Devise des Ordens ist: Ein Gott ein Recht eine Wahrheit. Bedeutung der Datumsangaben auf den Kreuzarmen: 17. Januar 1755 – Geburtstag des Herzogs Peter Friedrich Ludwigs, 6. Juli 1785 – Regierungsantritt, 21. Mai 1829 – Todestag des Herzogs, 27. November 1838 – Stiftung des Ordens.
Der Orden bestand zuletzt aus 5 Klassen. 1. Großkreuz, unterteilt in Goldenes Großkreuz und Großkreuz, 2. Großkomture (mit Bruststern), 3. Komture, 4. Offiziere und 5. Ritter unterteilt in Ritter 1. Klasse, Ritter 2. Klasse mit Krone und Ritter 2. Klasse. Die Lorbeerzweige zur Schwerterdekoration wurden 1 mal zum Großkreuz, 1 mal zum Großkomtur, 2 mal zum Komtur, 1 mal zum Offizierskreuz und 2 mal zum Ritterkreuz 1.Klasse verliehen.
Die außerordentlich wenigen Verleihungen dieser Klassen mit Schwertern und Lorbeerzweigen machen eine preisliche Bewertung unmöglich.
Kreuz aus Gold mit weiß emaillierten Kreuzarmen und goldenen Rändern. In der Mitte beidseitig ein aufgesetztes, rundes Medaillon mit Rand. Durch die Mitte gehen 2 gekreuzte, Silber vergoldete Schwerter. In kleinem Abstand vom Medaillon, avers aufgelegt auf den Schwertern und den oberen 3 Kreuzarmen 2 golden bordierte und grün emaillierte Lorbeerzweige rechts und links. Die Stengel sind mit dem Rand des unteren Kreuzarmes verlötet. Die letzten Blätter der Zweige liegen auf dem oberen Kreuzarm auf. Oben eine eckige Öse. Durch diese ein kleiner gerillter Ring mit dem die bewegliche angefügte, goldene Krone verbunden ist. Durch den Reichsapfel der Krone geht ein Ring, anschließend ein doppelter länglicher Bandring.
Vorderseite:
Rückseite:
Band:
Bilder von www.Wöschler-Orden.de