- Material: Silber
- Größe: 33 mm
- Gewicht: 15,4 g
Ehrenzeichen für Verdienste während der Wassernot 1882/1883
Das Ehrenzeichen für Verdienste während der Wassernot wurde am 24. Februar 1883 durch Großherzog Ludwig IV. gestiftet. Im November 1882 bis Januar 1883 gab es das Jahrhunderthochwasser im Großherzogtum Hessen. Der Rhein und der Main führten extremes Hochwasser das zu großen Überschwemmungen und Verwüstungen führte. Beeindruckt von dem Ausmaß der Katastrophe und den unermüdlichen Helfern beschloss der Großherzog eine Anerkennung zu stiften. Ausgezeichnet werden sollten Männer die den Bedrohten zur Hilfe eilten. Entweder durch Unerschrockenheit und Ausdauer bei der Verstärkung, Ergänzung und Verteidigung der Dämme oder unter eigener Gefahr die Rettung von Menschen und Eigentum der durch das Wasser bedrohten Mitbürger. Auch andere Verdienste die der Unterstützung des Rettungswerkes dienten wurden geehrt. Das Ehrenzeichen wurde an alle Schichten der Bevölkerung ohne Rücksicht auf Stand und Beruf verliehen. Voraussetzung war nur der Verdienst in der Wassernot 1882 – 1883. Der Vorderseiten Stempel wird dem Hofmünzgraveur Christian Schnitzspahn zugeschrieben. Dieser starb aber schon 1877. Die Rückseite wurde vom Allgemeinen Ehrenzeichen für Rettung aus Lebensgefahr übernommen. Für die Verleihung war das hessische Staatsministerium zuständig das Listen von den Bürgermeistereien über die Kreisämter anforderte. Die beteiligten Militärangehörigen wurden auf Vorschlag von Prinz Heinrich von Hessen und bei Rhein als Divisionskommandeur eingereicht und auch ausgezeichnet. Nach entsprechender Prüfung übernahm die Ordenskanzlei die Vergabe des Ehrenzeichens. Verliehen wurde das Ehrenzeichen mit einer Urkunde mit eigenhändiger Unterschrift des Großherzogs. Es wurden 187 Medaillen zum Stiftungstag verliehen. Weitere 6 Verleihungen fanden von September bis November 1883 statt. Also insgesamt 193 Verleihungen. An Ausländer wurden 36 Medaillen verliehen, vorwiegend an preußische Soldaten. Eine Verleihung erfolgte an eine Frau. Quelle: J. Nimmergut, Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945, Bd. 1, 1997.
Runde Medaille aus Silber mit erhöhtem Rand. Oben eine angelötete Öse mit Bandring.
Vorderseite:
- Am Rand ein unten mit Doppelschleife gebundener Kranz aus links Lorbeerlaub und rechts Eichenlaub.
- Der breite Kranz mit Früchten besteht aus jeweils 7 Blattgruppen auf beiden Seiten.
- Im eingeschlossenen Feld der große Buchstabe – L – oben mit einer 5-bügligen Krone.
- Darunter die Jahreszahlen – 1882 – / – 83 -. Unten eine mittig verstärkte Zierlinie.
Rückseite:
- Am Rand ein unten mit Doppelschleife gebundener Kranz aus links Lorbeerlaub und rechts Eichenlaub.
- Der breite Kranz mit Früchten besteht aus jeweils 7 Blattgruppen auf beiden Seiten.
- Im eingeschlossenen Feld die 5-zeilige, erhöhte Schrift: – FÜR -/- RETTUNG -/- AUS -/- LEBENS- -/- GEFAHR -.
Band:
- 38 mm ponceaurot mit himmelblauen Seitenstreifen 2 mm.
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