

- Material: Silber vergoldet, teils patiniert
- Größe: 45,7 mm x 40,65 mm
- Gewicht: 32,36 g
Das hier gezeigte Ehrenzeichen für Wehmütter mit der Kaiserinnen-Krone stellt die erste Variante mit geraden Flügeln des Putto dar und wurde nur in den Reichslanden Elsas-Lothringen verliehen. Diese Form gilt gemein als erste oder frühere Variante und ist sehr selten. Von den gesamten Verleihungen gehen nur ca. 2,3 % auf die Ehrenzeichen mit Kaiserinnen-Krone. Das sind ungefähr 50 Stück.
Dieses Ehrenzeichen wurde wohl 1886 von der Kaiserin Augusta mit Genehmigung ihres Mannes, dem Kaiser, gestiftet. Eine Stiftungsverfügung oder ein Dekret dazu wurde bisher nicht gefunden. Die ersten nachgewiesenen Verleihungen fanden im Jahr 1890 statt. Als Protektorin des Roten Kreuzes sollte Wehmüttern (Hebammen) für 40 Jahre verdienstvolle Tätigkeit Dank und Anerkennung ausgesprochen werden. Die Anträge dazu wurden von der zuständigen Ortsbehörde direkt an das Kabinett der Kaiserin und Königin gesandt und dort entschieden. Bemühungen zur Vereinheitlichung der Verleihungsbedingungen mündeten 1905 in einem Rundschreiben des zuständigen Ministers. Dort wurde als Voraussetzung die preußische Staatsangehörigkeit oder die elsaß-lothringische Landesangehörigkeit festgelegt. Zweitens eine 40-jährige treue und tadellose Dienstzeit. Drittens sollte die Hebamme eine „leidlich gesicherte Lebensexistenz“ haben. Dabei sollte aber ein milder Maßstab gelten. Es sollte verhindert werden daß die ausgezeichnete Wehmutter später von der öffentlichen Armenpflege leben muss. In diesen Fällen sollte über eine materielle Zuwendung nachgedacht werden. Einen Unterschied zwischen angestellten und freiberuflichen Hebammen gab es nicht. Die Brosche war nicht rückgabepflichtig. Zwischen 1900 und 1917 sind insgesamt 2074 Verleihungen nachgewiesen. Als Hersteller der Broschen gilt die Firma Hugo Schäper aus Berlin aufgrund des Aufdrucks im Etuideckel. Es sind 2 verschiedene Ausführungen zur Verleihung gekommen. Die erste Ausführung hatten die preußische Königinnenkrone auf der Medaille. Bei der ersten Variante hatte der Putto (Engel) gerade Flügel, bei der zweiten Variante gebogene Flügel. Die 2. Ausführung kam mit Kaiserinnenkrone nur in Elsas-Lothringen zur Ausgabe. Diese auch in 2 Varianten mit geraden Flügeln bzw. gebogenen Flügeln des Putto.
Runde durchbrochen gefertigte Brosche aus vergoldetem Silber. Krone, Putto und Schriftband sind aufgenietet. Hinten eine waagerechte Anstecknadel.
Vorderseite:
Rückseite:
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