- Material: Silber, Emaille
- Größe: 47,5 mm x 39,9 mm
- Gewicht: 15,6 g
Bertha-Orden
Der Bertha-Orden wurde am 30. Mai 1910 durch Fürst Leopold IV. gemeinsam mit dem Frauenverdienstkreuz und der Frauenverdienstmedaille gestiftet. Die Klassen waren Bertha-Orden mit Krone, Bertha-Orden ohne Krone, Frauenverdienstkreuz und Frauenverdienstmedaille. Der Orden sollte verdienstvolle Tätigkeiten von Frauen und Jungfrauen im öffentlichen Leben würdigen. Benannt wurde er nach der 1. Ehefrau des Fürsten Bertha. Diese war Prinzessin von Hessen-Philippsthal-Barchfeld. Der Bertha-Orden wurde mit Krone nur an die jeweilige Fürstin, also nur 2 mal, verliehen. Das Kreuz ohne Krone, wie das hier vorgestellte Kreuz, wurde auf Vorschlag nur an Frauen und Jungfrauen verliehen die sich durch aufopfernde, persönliche Tätigkeit auf dem Gebiet der Nächstenliebe, auf kirchlichem und sozialem Gebiet und durch langjährige, treue Dienste oder durch hervorragende Einzeltaten verdient gemacht haben. Die Verleihungspraxis zeigt dass der Bertha-Orden, bis auf eine Ausnahme, an fürstliche und adlige Damen verliehen wurde. Das Frauenverdienstkreuz bekamen vorwiegend Amtsinhaberinnen und die Verdienstmedaille meist Hebammen. Der Entwurf des Ordens stammt vom Hofjuwelier J. Godet aus Berlin, der auch bis 1918 die Fertigung übernahm. Ab 1918 übernahm C.F.Zimmermann in Pforzheim die Fertigung aller Klassen. Die Fertigung fand wohl zuerst in 990´iger Silber statt. Kennzeichnung zwischen den oberen Kreuzarmen. Dieses Kreuz wurde in 800´er Silber gefertigt, Stempel im Bandring. Ob dieses Kreuz um 1918 wegen Materialknappheit niedriger legiert wurde oder aus der Herstellung von Zimmermann stammt kann ich nicht belegen. Das Kreuz ohne Krone wurde insgesamt nur 6 mal verliehen. Hergestellt wurden 8 Stück durch Godet und 2 durch Zimmermann. Quelle: Reiner Schwark, Orden und Ehrenzeichen des Fürstentums Lippe Detmold 1778 – 1933, Schriften des Lippischen Landesmuseums Bd. VI., 2005.
Längliches Kreuz aus Silber mit abgerundeten Kreuzarmenden. Die Kreuzarme mit einem glatten, silbernen Rand sind hellviolett, durchscheinend emailliert. Darunter sind, zur Mitte hin verlaufende, Zierlinien zu sehen. Mittig aufgelegt separat gefertigte Medaillons (21 mm). Auf dem oberen Kreuzarm eine kuglige Öse mit Bandring.
Vorderseite:
- Das Medaillon hat einen breiten, silbernen Rand bestehend aus einem unten mit Schleife gebundenen Lorbeerkranz mit Früchten.
- Das eingeschlossene Mittelfeld ist rot, durchscheinend emailliert mit Strahlenkranz darunter.
- Aufgelegt die gekrönten, verzierten und ineinander verschlungenen Buchstaben – L-B -(Leopold und Bertha).
- Auf dem verlängerten, unteren Kreuzarm die silberne Jahreszahl – 1910 -.
Rückseite:
- Das Medaillon hat einen breiten, silbernen Rand bestehend aus einem unten mit Schleife gebundenen Lorbeerkranz mit Früchten.
- Das eingeschlossene Mittelfeld ist fein gekörnt und nicht emailliert.
- Darauf die erhöhte, 3-zeilige Schrift – DEM -/- FRAUEN -/- VERDIENST -.
Band:
- weiß 30 mm breit, Ränder rot 3,5 mm, anschließend ein gelber Streifen 1,5 mm und ein roter Streifen 3,5 mm.
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