- Material: Bronze vergoldet, Emaille
- Größe: Monogrammglied 41 mm, ovale Glieder 42 x 48 mm
- Gewicht:
Kollane des Großmeisters ab 1917
Die Kollane für den Großmeister des Ordens Albrecht des Bären wurde erstmals 1841 angefertigt. Eine Stiftung oder eine Erwähnung in den Statuten des Ordens ist nie erfolgt. Der Herzog von Anhalt-Dessau stimmte der Anschaffung am 18. Juni 1839 und der Herzog von Anhalt-Bernburg am 23. Juni 1839 zu. Ordensgroßmeister war zu der Zeit Herzog Heinrich von Anhalt-Köthen. Angefertigt wurde nur eine Kette wohl in Silber vergoldet. Die Kosten von 1050 Reichstalern trugen die Herzöge zu je 1/3. Getragen werden sollte die Kette nur bei besonders feierlichen Gelegenheiten. Zeitgenössische Bilder und Aufnahmen zeigen erst Herzog Leopold Friedrich von Anhalt-Dessau-Köthen als Großmeister mit der Kollane. Belegt ist das Tragen am 21. Juli 1855 bei der Taufe des Erbprinzen Leopold. Aufbewahrt wurde die Kollane stets in der Herzoglichen Ordenskanzlei. Im Jahre 1865 wurde durch Herzog Leopold Friedrich eine neue Kette aus Gold beim Dessauer Hofjuwelier Heinzelmann in Auftrag gegeben. Die Fertigung übernahm Bury & Leonhardt aus Hanau. Angenommen wird eine Reduzierung der Kettenglieder von 23 auf 15. Die ersten beiden Ketten hatten durchbrochene Monogrammglieder. Herzog Friedrich II. war unzufrieden mit der schweren goldenen Kette. Der Herzog hatte 1914 den Wunsch eine leichtere Kette anfertigen zu lassen und zusätzlich auch Ketten für die Prinzen des Hauses Eduard, Aribert (Brüder Friedrich II.) und Joachim Ernst (Sohn Eduards) herstellen zu lassen. Da das Gewicht in Silber vergoldet ähnlich hoch war entschied man sich für leichte Bronze vergoldet und geschlossene, emaillierte Medaillons. Durch den 1. Weltkrieg verzögerte sich die Herstellung. Die Firma Bury und Leonhardt lieferten schließlich am 8. März 1917 die 4 Kollanen. Insgesamt sind also nur 6 Ketten bis zum Ende der Monarchie geliefert worden. Alle Ketten sind nach Ende des 2. Weltkrieges verloren gegangen oder wurden geplündert. Im Jahre 1965 wurde durch Prinz Eduard von Anhalt, Chef des Hauses Anhalt, noch einmal 5 Kollanen in Auftrag gegeben. Hersteller war Steinhauer & Lück aus Lüdenscheid. 2 Ketten erhielt der Prinz und 3 wurden durch die berliner Firma Die Ordens-Sammlung an Sammler verkauft. Bei diesen Stücken ist die Rautenkrone im Medaillon grün. Quelle: Gerd Scharfenberg, Die Orden und Ehrenzeichen der Anhaltischen Staaten, 1999.
Kollane aus vergoldeter Bronze bestehend aus 15 Kettengliedern. Die Vorderseiten sind emailliert. Die Rückseiten sind glatt und vergoldet. Unten eine Agraffe in Form von Akanthusblättern zur Aufnahme des Kleinods der Großkreuzes. Die Kettenglieder sind mit ziselierten flachen Ösen und Ringen verbunden.
Vorderseite:
- 1. Kettenglied: Das runde Medaillon hat einen breiten tranzulent grün emaillierten Ring.
- Darunter ein umlaufender Eichenlaubkranz. Das eingeschlossene Feld ist weiß emailliert.
- Darauf die goldene, ziselierte Chiffre in Fraktur – H – F – C – darüber eine Krone.
- Diese gold mit 5 Bügeln und halb gefüttert in roter Emaille.
- 2. Kettenglied: Oval mit breitem goldenen Ring. Darauf Verzierungen in Wellenform und Blätter.
- Das eingeschlossene Feld ist mittig senkrecht geteilt.
- Links auf weiß emailliertem Grund ein halber gold bordierter roter Adler.
- Rechts gold und schwarz emailliert abwechselnd waagerechte Streifen und diagonal die Rautenkrone.
- 3. Kettenglied: Oval mit breitem goldenen Ring. Darauf Verzierungen in Wellenform und Blätter.
- Das eingeschlossene Feld zeigt das Medaillon des Ordens Albrecht des Bären.
- Auf den Zinnen einer rot emaillierten Mauer mit weißem Tor schreitet von links nach rechts ein Bär.
- Dieser schwarz emailliert und gold bordiert mit Krone und Halsband. Der Hintergrund weiß emailliert.
Rückseite:
- Glatt und vergoldet ohne Emaille.
Bilder: Privatsammlung Maximilian Ferdinand Leopold Prinz von Anhalt
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