- Material: Kupferlegierung vergoldet, Emaille
- Größe: 29,1 mm x 23,9 mm
- Gewicht: 8,39 g mit Band
Staatseisenbahner-Verband Mitgliedsabzeichen
Der Staatseisenbahner-Verband gründete sich 1904 als Dachverband vieler lokaler Eisenbahner-Vereine. Der volle Name war „Allgemeiner Verband der Eisenbahnervereine der preußisch-hessischen Staatsbahnen und der Reichsbahn“. Die vielfach lokal und auf Staatsgebiete begrenzten Vereine der nach und nach eingegliederten kleinen Eisenbahngesellschaften bildeten den Verein als ihren zentralen Dachverband. Das gezeigte Mitgliedsabzeichen wurde nach der Gründung eingeführt. Im Jahr 1905 umfasste der Verband 463 Vereine mit 285.000 Mitglieder. Bis 1914 stieg die Zahl auf 837 Vereine mit 547.000 Mitgliedern. Zur damaligen Zeit waren im gesamten Reichsgebiet ca. 700.000 Beschäftigte bei der Bahn tätig. Bei der relativen Seltenheit des Abzeichens ist davon auszugehen dass nicht alle Mitglieder dieses Abzeichen besaßen und es wohl auch privat beschafft und bezahlt werden musste. Als einziger bekannter Hersteller ist die Firma Moritz Stumpf & Sohn aus Danzig bekannt. Die 1804 durch Carl Stumpf gegründete Firma war für hochwertige Gold-, Silber- und Bernsteinarbeiten europaweit bekannt. Sie wurde u.a. durch den Zaren zur Arbeit am Bernsteinzimmer in St.Petersburg beauftragt. Erich Albert Moritz Stupf führte ab 1898 die Firma unter dem Namen Moritz Stumpf & Sohn. Im Jahre 1917 wurde der Staatseisenbahner-Verband in den „Bund der Beamten der preußisch-hessischen Staats- und Reichseisenbahner“ übergeleitet. Die Organisation der Beschäftigten im Bahnwesen wurde früh verboten um gewerkschaftliche oder politische Ziele auszuschließen. Es existierten seit 1865 von den Eigentümern organisierte Eisenbahner-Verbände als Zwangsmitgliedschaft. Als erste große freigewerkschaftliche Vereinigung wurde am 13. Januar 1897 der Verband der Eisenbahner Deutschlands (VdED) gegründet. Zweck war die Organisation von Spar- und Darlehenskassen, eine Verbandskrankenkasse als Zuschusskrankengeld usw. Nach dem 1. Weltkrieg zerfielen die großen staatlichen Verbände. In der Weimarer Republik gründeten sich wieder unzählige Kleinvereine der Weichensteller, Lademeister, Wagenmeister usw. auf lokaler Ebene. Schätzungen gehen von über 100 Vereinen aus. Quelle: Einigkeit, Von der Zersplitterung der Eisenbahner zur vereinten Eisenbahn-und Verkehrsgewerkschaft (EVG), 2012.
Abzeichen in Form eines geschweiften Schildes aus vergoldeter Kupferlegierung. Die Vorderseite emailliert. Auf der Rückseite eine waagerechte Broschierung und unten ein aufgelöteter Steg zum Durchzug des Bandes. Erhöht dazwischen die Herstellerbezeichnung.
Vorderseite:
- Der Hintergrund ist diagonal ca. zu je 1/3 schwarz, weiß, rot emailliert.
- Die Ränder und die Inschrift darauf ist vergoldet.
- Im oberen Teil ein geflügeltes Rad überhöht von einer 5-bügligen Königskrone.
- Darunter die zweizeilige Schrift – Staatseisenbahner -/- Verband -.
Rückseite:
- Im oberen Teil aufgelötet eine Sicherheitsnadel.
- Durch den unten aufgelöteten Steg ist ein schwarz/weiß längst gestreiftes Band gezogen.
- Unten wird das Band durch ein vergoldetes Blech in Fransenform zusammengehalten.
- Mittig erhöht 3-zeilig der Hersteller – MORITZ – STUMPF -/- & – SOHN -/- DANZIG -.
Band:
18 mm breit je 9 mm schwarz und weiß
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