- Material: Silber
- Größe: 39 mm
- Gewicht: 20,1 g
Silberne Ehren-Medaille 2. Form Carl Grosherzog
Im Jahre 1809 stiftete Fürst-Primas Carl Theodor von Dalberg Ehrenmedaillen in Gold und Silber zur Belohnung ausgezeichneter Handlungen vor dem Feinde. Ausgezeichnet werden sollten Unteroffiziere und Soldaten der fürstlich-primatischen Truppen die seit 1808 in Spanien unter französischem Oberkommando kämpften. Vorangegangen waren Berichte über die tapferen und verlustreichen Kämpfe der Truppen durch den Kommandanten Großmajor von Welsch. Diese schlug 14 Unteroffiziere und Soldaten für eine Auszeichnung vor. Die Antwort erfolgte durch General-en-chef der Truppen Franz Freiherr Zweyer von Evenbach mit einem Reskript des Fürst-Primas vom 3. Mai 1809. Dieses besagte daß Offiziere die den Orden der Ehrenlegion erhielten eine lebenslange Pension von 100 Thalern erhalten und die Unteroffiziere und Soldaten, die sich rühmlich ausgezeichnet haben, Ehrenmedaillen erhalten sollen.
Mit der Fertigung der Stempel für die Medaillen wurde der Stempelschneider Conrad Christian L´Allemand (1752-1830) aus Frankfurt/Main beauftragt. Die Prägung erfolgte durch Münzrat und Münzmeister Johann Georg Bunsen in der Frankfurter Münze. Bei der Prägung ist der Rückseitenstempel mehrmals gesprungen sodaß L´Allemand 4 Stempel fertigen musste bis die Prägung gelang. Am 30. September wurden dann 7 goldene und 20 silberne Ehren-Medaillen geprägt.
Die erste Verleihung fand am 29. Januar 1810 in Palencia durch Großmajor Welsch statt. Dieser verlieh 6 goldene und 17 silberne Medaillen. General von Zweyer legte am 23. Januar 1811 eine weitere Liste zur Verleihung vor. Da der Fürst-Primas Carl Theodor von Dalberg bereits Großherzog geworden war wurden neue Stempel für die Ehren-Medaillen durch L´Allemand gefertigt. Von diesen Stempeln wurden nur 6 goldene und 13 silberne Medaillen geprägt. Belegt sind nur 2 Verleihungen der Goldenen Ehrenmedaille. Die anderen geprägten Medaillen wurden höchstwahrscheinlich an die würdigsten Personen vergeben die in den Jahren 1812 und 1813 vorgeschlagen wurden. Die Unterlagen gingen in der Schlacht von Vittoria verloren.
Die silberne Ehrenmedaille der 2. Form von 1811 ist mit maximal 13 geprägten Exemplaren äußerst selten.
Silberne Medaille mit erhöhtem, nach innen abgestuften Rand. Oben ein gebogener, aufgenieteter Steg mit einer breiten Bügelöse durch die das Band gezogen wurde.
Vorderseite:
- Mittig das nach rechts sehende Porträt des Großherzogs Carl mit Umhang und Halsorden.
- Im Schulterabschnitt der Buchstabe – L – für den Stempelschneider L´Allemand.
- Am Rand die Umschrift – CARL – GROSHERZOG – ZU – FRANKFURT – . -.
Rückseite:
- Am Rand ein lichter Kranz aus links Lorbeer- und rechts Eichenlaub mit Früchten.
- Dieser ist unten gekreuzt und mit Doppelschleife gebunden.
- Im eingeschlossenen Mittelfeld erhöht die 4-zeilige Schrift: – DAS -/- VATERLAND -/
- – SEINEM – TAPFERN -/- VERTHEIDIGER -.
- Darunter Waffentrophäen, ein Kanonenrohr mit 5 Kugeln, eine Trommel und 4 gekreuzte Fahnen.
- Mittig dahinter ein Lorbeerzweig.
Band:
Bilder mit freundlicher Unterstützung Auktionshaus Arnold, Frankfurt/Main