- Material: Bronze
- Größe: ca. 42 mm
- Gewicht: 19,7 g
Freikorps von Loewenfeld Steckkreuz 1.Klasse
Das „Freikorps von Loewenfeld“ ist am 3. Februar 1919 durch den Korvettenkapitän Wilfried von Löwenfeld als 3. Marine-Brigade in Dienst gestellt worden. Von Loewenfeld begann aber schon ab November 1918 mit der Aufstellung einer Freiwilligentruppe. Die Stiftung des Bewährungsabzeichens der III. Marine-Brigade, des Loewenfeldkreuzes, erfolgte am 31. März 1920. Verliehen wurde die hier gezeigte 1. Klasse nach 6-monatigem, einwandfreiem Dienst im Freikorps. Die 2. Klasse wurde bereits nach 3-monatigem Dienst verliehen. Die 1. Klasse war ein Steckkreuz und die 2. Klasse eine Banddekoration. Zur Verleihung gehörte jeweils ein Patent (Urkunde). Der Entwurf stammt von Leutnant zur See Collins. Alleiniger Hersteller war Paul Küst aus Berlin. Die Stärke des Freikorps wird mit 235 Offizieren, 39 Deckoffiziere, 1040 Unteroffiziere und 3354 Mann angegeben. Eingesetzt war die III. Marine-Brigade zuerst bei den Unruhen in Berlin. Danach übernahm es ab August 1919 Grenzschutzaufgaben in Oberschlesien. Während des Kapp-Lüttwitz-Putsches besetzte die Marine-Brigade Breslau. Nach dem Scheitern des Putsches wurde die Marine-Brigade von Loewenfeld am 23. März 1920 zur Niederschlagung des kommunistischen Aufstandes ins Ruhrgebiet geschickt. Dort kämpfte sie als Bestandteil der 3. Kavalleriedivision in Rheda, Bottrop und Gladbeck und erlitt hohe Verluste. Nach der Besetzung Essens endeten die Kämpfe. Am 31. Mai 1920 erfolgte die Auflösung auf dem Truppenübungsplatz Sennelager. Viele ehemalige Mitglieder der Marine-Brigade von Loewenfeld wurden in die Reichsmarine und die Sicherheitspolizei übernommen. Die Verleihung endete mit dem Verbot durch die Nationalsozialisten 1934. Quelle: Ingo Haarcke, Die Auszeichnungen der deutschen Freikorps und Freiwilligentruppen 1918-1921 und ihrer Nochfolgeorganisationen, 2019.
Steckkreuz aus Bronze. Die Kreuzarme mit breitem glatten Rand. Die Innenseiten der Kreuzarme grob gekörnt. Die Rückseite ist glatt mit senkrechter Anstecknadel mit Gegenhaken . Mittig die Herstellerbezeichnung (Versionen an Schraubscheibe sind auch bekannt) Kreuze kamen in glatter oder leicht gewölbter Form vor.
Vorderseite:
- Über die Kreuzarme liegend ein Kranz aus rechts Eichenlaub, links Lorbeerlaub mittig 3 mal gebunden.
- Darauf ruhend in der Mitte ein Marineanker mit Öse und umschlungenem Tau.
- Auf dem Kreuz links vom Anker – V. – (von) rechts vom Anker – L. – (Loewenfeld)
- Auf dem oberen Kreuzarm – 31.Mai -, auf dem unteren Kreuzarm – 1920 -.
Rückseite:
- 4-zeilig die Herstellerbezeichnung und Nr. – 317 -/- GES.- GESCHÜTZT -/- P. KÜST – BERLIN – C.19 -/- SEYDELSTR. 19 A –
- Senkrecht eine Anstecknadel mit Gegenhaken.
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