- Material: Silber vergoldet, teilweise emailliert
- Größe: 57 mm x 38 mm
- Gewicht: ca. 32 g
Goldenes Frauen-Verdienstkreuz 1. Form
Die Silberne Verdienstbrosche für Frauen wurde als Ehrenzeichen am 25. April 1892 durch Kaiser und König Wilhelm II. auf Betreiben seiner Frau der Kaiserin Auguste Victoria gestiftet bzw. deren Einführung genehmigt. Verliehen wurden die Kreuze an Frauen und Jungfrauen die sich durch aufopfernde Tätigkeiten auf dem Gebiet der Nächstenliebe hervorgetan und verdient gemacht hatten. Im Februar 1900 wurde das Ehrenzeichen in Silbernes Frauen-Verdienstkreuz umbenannt. Die ursprünglich einklassige Auszeichnung wurde ab 1902 um das Goldene Frauen-Verdienstkreuz erweitert. Diese Auszeichnung hatte nun 2 Klassen. Die 1. Klasse war ein Kreuz aus vergoldetem Silber und konnte erst nach 10-jährigen Besitz der 2. Klasse dem silbernen Kreuz verliehen werden. Dieses musste dann abgelegt und zurück gegeben werden. Am 22. Oktober 1907 wurde das Frauen-Verdienstkreuz in das preußische Ordenssystem aufgenommen und als Orden bestätigt. Der erste Verleihungszeitraum wird von 1893 bis Oktober 1907 angegeben. In dieser Zeit wurden Silberne Verdienstbroschen ohne Band, Silberne Verdienstbroschen (Frauen-Verdienstkreuze ab 1900) mit Band und ab 1902 Goldene Frauen-Verdienstkreuze am Band verliehen. Die Kreuze mit Band hatten über der waagerechten Nadel einen Bügelmechanismus zur Aufnahme der Banddekoration. Das hier gezeigte Goldene Kreuz kann somit der ersten Periode zugeordnet werden. Die Goldstufe wurde erst nach Konsultation des Kaisers verliehen. Die Silbernen Kreuze wurden durch das Kabinett der Kaiserin verliehen. Der zweite Verleihungszeitraum wird von 1908 (nach der Anerkennung als Orden) bis November 1916 beziffert. Unterscheidungsmerkmal zur 1. Form ist die fehlende waagerechte Anstecknadel und die geänderte Aufnahme der Banddekoration (der Bügelmechanismus fehlt). Außerdem wurden nur noch Kreuze mit der Königskrone an Preußinnen und nicht preußische Frauen verliehen. Die Kreuze waren in den ersten beiden Verleihungszeiträumen mehrteilig gefertigt. Im letzten Zeitraum 1917 bis 1918 wurden die Kreuze in einem Stück geprägt und hatten eine einfache ovale Öse als Bandaufnahme.
Das Goldene Frauen-Verdienstkreuz ist eine der seltensten Auszeichnungen. In der ersten Verleihungsperiode wurden nur 5 Kreuze mit Königskrone und 2 mit Kaiserinnenkrone (für Nichtpreußinnen) verliehen. In den beiden folgenden Verleihungszeiträumen kamen nochmals 18 bzw. 7 Verleihungen hinzu.
Silbervergoldetes, durchbrochen gearbeitetes Kreuz in Medaillonform. Oben eine angefügte Königskrone (Königinnenkrone). Hinten eine waagerechte Anstecknadel mit Gegenhaken. Über der Anstecknadel rechts eine Bügelkonstruktion die zur Aufnahme der Banddekoration unter der Krone dient. An einem langen Steg mit kleiner Öse ist der längliche Bandring eingehängt. Auf dem Band mittig, auf dem länglichen Bandring, eine Anstecknadel.
Vorderseite:
- Das Medaillon wird aus einem breiten Ring mit Perlenkette am äußeren Rand gebildet.
- Die Innenseite abgeschrägt. Zwischen einer Linieneinfassung außen und innen die blau emaillierte Schrift:
- Obere Hälfte: – FÜR – ° – VERDIENSTE – mittig auf dem Ring beidseitig ein 8-straliger Blätterstern.
- Untere Hälfte: blau emaillierte Lorbeerzweige nach links und rechts.
- Unten aufgelegt die verzierte und blau emaillierte Buchstabenchiffre – A – V – der Kaiserin.
- Im eingeschlossenen Feld, durchbrochen gearbeitet, ein Kreuz mit 3-fach geschweiften und zugespitzten Enden.
- Die Kreuzarme mit Rand sind quer schraffiert und mittig durch ein diagonales Fadenkreuz getrennt.
- In den Kreuzarmwinkeln stilisierte Blütenstände. Die Spitzen des Kreuzes und der Blüten berühren den Rand.
Rückseite:
- Glatter vergoldeter Rand mit 2 Stegen zur Befestigung der Krone.
- Das Kreuz der Blüten liegt unter dem schraffierten Kreuz.
- Rechts über der waagerechten Anstecknadel der Bügelmechanismus.
Band:
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