- Material: Eisen geschwärzt
- Größe: 44,8 mm x 30,15 mm
- Gewicht: 16,7 g
130 – 140 € ohne Hersteller
Das Ehrenzeichen „Eiserner Roland“ wurde am 4. Februar 1919 durch den Bremer Bürgerausschuss gestiftet. Der Bremer Senat stimmte der Stiftung am 13. März 1919 zu. Empfangsberechtigt waren alle Teilnehmer an den Befreiungskämpfen gegen den Arbeiter- und Soldatenrat am 4. Februar 1919 (Stiftung wurde auf das Datum rückdatiert). Voraussetzung zum Erhalt war eine Teilnahmebestätigung des Einheitsführers und später der Eintrag im Soldbuch. Die Bearbeitung der Anträge und die Verleihung übernahm der Bürgerausschuss. Zur Verleihung gehörte eine Urkunde mit Verleihungsnummer.
Am 6. November 1918 trafen meuternde Matrosen aus Kiel in Bremen ein. Sie bildeten am 7. November 1918 einen Arbeiter- und Soldatenrat. Dieser übernahm die Macht und löste am 14. November den Bremer Senat und die Bürgerschaft auf. Das Bürgertum und liberale Kräfte in Bremen organisierten zum Widerstand den „Bremer Bürgerausschuss“ unter Vorsitz des Reeders Friedrich Adolf Finnen. Am 1. Januar 1919 kehrte das 75.Infanterie-Regiment zurück nach Bremen. Die Offiziere traten in Verhandlung mit dem Rat und forderten die Wiedereinsetzung des Senates. Radikale Kommunisten forderten die Bewaffnung der Arbeiter und hatten schon damit begonnen. Der Arbeiter- und Soldatenrat (über 200 Mitglieder) war in sich zerstritten und in Bremen herrschte Chaos. Als der Rat am 10. Januar 1919 die „Bremer Räterepublik“ verkündete befahl Gustav Noske als Minister der neuen Reichsregierung die Entsendung von Truppen nach Bremen. Oberst Wilhelm Gerstenberg stellte eine Eingreiftruppe zusammen, die am 29. Januar in Verden eintraf. Die Reichswehrtruppen „Division Gerstenberg“ vereinigten sich mit den durch Major Walter Caspari aufgestellten Freikorps von ca. 600 Mann. Caspari war Offizier des 75. Infanterie-Regiments und Träger des Pour le Merite. Am 30. Januar wurden nochmals Verhandlungen mit dem Rat geführt die jedoch scheiterten. Am 4. Februar 1919 fand dann der Angriff und die Befreiung Bremens statt. Den Hauptteil übernahm das Freikorps Caspari, Teile der 3.Landeschützenbrigade und die Marinebrigade 1 unter Oberst von Roden. Die Kämpfe waren bereits am späten Abend beendet.
Der Entwurf zum Ehrenzeichen stammt von Prof. Kleinhempel aus Bremen. Es wurden verschiedene Varianten des Eisernen Rolands gefertigt die in Größe und Gewicht etwas variieren.. Zeitgenössige Stücke sind aus Eisen lackiert oder brüniert. Nadelsysteme kommen in Eisen und Buntmetall vor. Fertigungen aus der Nachkriegszeit sind aus Buntmetall mit und ohne Schwärzung/Lackierung. Bekannte Hersteller der zeitgenössischen Stücke waren: Firma Gustav Adolf Müller, Bremen (Hersteller auf der Rückseite 3-zeilig eingeprägt), Firma Koch & Bergfeld, Bremen und Firma A.W. Hering, Bremen. Nachkriegsfertigungen stammen u.a. von Steinhauer & Lück. Die Verleihungszahl wird mit ca. 2000 bis 3000 beziffert auf Grund der Stärke der Einheiten. Bekannt sind Anträge auf Verleihung bis 1944.
Ovales Abzeichen aus Eisen. Dieses schwarz lackiert oder dunkel brüniert. Die Rückseite glatt mit senkrechter Anstecknadel und Gegenhaken.
Vorderseite:
Rückseite: